17 Jahr‘, die Zeit war gar, so lagst du vor mir.

Es begab sich anno 2003, als zwei junge Menschen eine neue Wohnung bezogen und lange Zeit auf ihren Esstisch warteten. Im Dezember sollte es endlich soweit sein. Aber es sollte so nicht sein. Also nicht so schnell. Es dauerte einige Anläufe, bis der Tisch schlussendlich nach 225 Tagen so war, wie er sein sollte.
Gestern, 5658 Tage später, hat er, unter der Last einer schweren Mathe-Hausübung einfach, ohne irgendwelche Vorwarnungen die Patschen gestreckt.
Zack. Knack. Wumm.
Um 18:32 hat er seinen Dienst quittiert und sich noch mal vor den Damen verneigt. Ich, noch im Bergwerk, aber schon am Sprung, sprang dann aber hurtig heim, um zu retten, was noch zu retten war. Aber da war nix mehr zu retten. Die Wangen der Ausziehmechanik waren gebrochen.
Aus. Vorbei. Er war ein guter Tisch.
Pietätlos wie wir waren, hatten wir schon beim Köttbullar-Laden mit angeschlossenen Servietten- und Teelichtervertrieb online nach Ersatztischen gegoogelt und alsbald einen ausfindig gemacht, der das Budget unseres teuersten Dinners bei weitem unterschritt.
Ein kurzer Blick auf die Uhr. Ein kurzer Blick zu Ihr. Und schon war die Kurze instruiert, dass sie die Wohnung zu verteidigen hat.
Augenblicke später waren wir schon mit gestählten Blick zum Schweden unterwegs.
Die Uhr zeigte 20 Uhr 11 und unser neues Familienmitglied, auf dem ich grad mein Bierchen abgestellt, meine Ärmchen abgelegt und den Klappcomputer zum Behufe der Dokumentation dieser Ereignisse sanft niedergleiten ließ, hatte einen neuen Besitzer.
Für die nächsten 17 Jahre sollte also wieder Ruhe sein.
Mindestens.


4 Kommentare zu „17 Jahr‘, die Zeit war gar, so lagst du vor mir.

    1. Er hat viel erlebt. Vom besten Essen der Welt bis zur Pampersexplosion. Leider sind 17 Jahre dann doch zu wenig.
      Werd ihn aber noch irgendwie retten und irgendwie zusammengebastelt wo anders weiter im Einsatz haben.

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