Wenn Naschen zum Verhängnis wird.

Abends, beim Fernschauen. Die Dame hat vom letzten Swedy abgebissen.
Abgebissen!
Sie hat es nicht auf einen Sitz verputzt.
Und jetzt liegt es neben mir.
Neben mir.
Keine 50cm von mir entfernt.
Ich darf es mir aber nicht schnappen.
Weil eine Sekunde später will sie es fertig essen.
Es liegt schon eine Stunde da.
Eine Stunde.
60 Minuten.
Mehr als 60 Minuten sogar.
Aber sie ist halt die Dame des Herzens.
Sie hat noch keines gehabt.
Ich schon.
Und sie spürt es, wenn ich das Ding verdrücke.
Genau in der Sekunde fordert sie den Rest ein.
Und dann bin ich wieder der Frissling.
Der ich eh immer bin.
Aber ich bleibe stark.
Noch.
Sie hat sich jetzt Gummibärchen geschnappt.
Da kann ich bissi mitnaschen.
Das verschafft mir ein wenig Zeit.
Das halberte Swedy scheint mir zuzuwinken.
Hmmmpf.
.
Der Stundenzeiger hat ein weiteres Ründchen gedreht.
Ich gehe aufs Ganze und ringe mich zur Frage durch: „Magst noch das restliche Swedy?“
Sie brummelt ein schlaftrunkenes „Nein“. aus der Fernsehdecke hervor.
In Sekundenbruchteilen stülpe ich mich über den kleinen Fettziegelrest und mümmle ihn genussvoll runter.
Ihr „Vielleicht später.“ erreicht mein Trommelfell zum selben Zeitpunkt, an dem der feine Swedyrest der Speiseröhre entschwunden war.

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