„mag + hass“ of the day.

ich mag montage, …
… die den vergangenen angenehmen freitag
in weiter ferne erscheinen lassen.
ich hasse montage, …
… die vom angenehmen sonntag durch eine
neuzahnbedingt durchblärtte nacht getrennt sind.
ich mag monatge, …
… an denen die übers wochenende angewachsene
kleine einem nicht so ohne weiteres ins büro
enthuschen lässt.
ich hasse monatge, …
… an denen die übers wochenende angewachsene
kleine einem nicht so ohne weiteres ins büro
enthuschen lässt.

meine insel wiedermal.

in so einem gesundheitsmagazin, das ich mir,
weil ich beim in-die-arbeit-fahren grad wieder
ein buch fertig verschlungen hab, aus dem
büro – dort liegt vieles an magazinen rum, zahllose
werden bestellt und gieren nach lesern und
schmälern das bürobudget – zum u-bahn-lesen
mitgenommen und schon am weg kurz mal
einen blick auf das inhaltsverzeichnis geworfen
hab, da traute ich meinen augen nicht: prangt
doch da ein bild von „meiner insel“ als ankünder
für einen artikel über mediterranes kochen.
schnell wird nachgeblättert, ob da jetzt gar meine
kulinarischen geheimtipps breit und ausführlich
der breiten masse offenbart werden, was ja wohl
mehr als nur eine bodenlose frechheit wär‘,
nicht auszudenken, dass plötzlich massen von
touristen die lauschigen plätzchen aufsuchen,
die köstlichkeiten genießen, nach denen ich
seit fast 2 jahren sehne und auf die ich auch heuer
wieder verzichten muss – was aber die wiedersehens-
freude, und die wird eine ganz große sein, irgendwann
in den nächsten jahren, vielleicht schön im nächsten,
das wär fein, nächstes jahr wieder auf meine insel,
das wär ein traum.
das letzt kulinarische erinnerungsstück an das wunderschöne
kleinod, das hab ich vorgestern geöffnet: eine flasche soumada.
die wunderbare mandelmilch erfrischt und hilft ein wenig,
die hitze erträglich zu machen bzw. sie als eine zu empfinden,
die ich auf meiner insel über mich ergehen lassen würde.
derweilen fühlt sich der kleine – mit einer meine-insel-feige
selbst gezogene – feigenbaum absolut wohl und die wenigen
abgefallenen blätter, die sind getrocknet ein wunderbares
raumdeo, welches die wohnung ein klein wenig an meine
insel erinnern lässt, die eingehüllt in den unheimlich schönen
trockene-feigen-blätter-duft eine wahre duftoase ist.
ach ja, ein mitbringsel hab ich fast vergessen: das planscht
jetzt wahrscheinlich im garten und tanzt hernach sirtaki.

zum abschuss.

wer will?
wer darf?
wer soll?
soll man überhaupt dürfen wollen?
darüber streiten sich unsere minister wieder einmal.
nur diesmal geht es um menschenleben im verdachtsfalle
eines zu befürchtenden terroranschlages.
darf man ein von einem mutmaßlichen terroristen entführtes
passagier-flugzeug abschießen, bevor es wahrscheinlich in
ein gebäude – ein volles fuußballstadion während der em etwa –
abschießen?
wer darf den befehl geben?
darf er das überhaupt?
.
das opfer weniger für mehr menschenleben wird diskutiert,
erwogen, ob denn nicht auch der pilot in den entscheidungs-
prozess miteinbezogen werden soll, über moral, deren
grenzen und wann man sich drüber trauen sollte, wenn es um
die „nationale sicherheit“ geht.
.
ich weiß es selbst nicht genau, wie ich entscheiden würde, hätte
ich den roten knopf vor mir, aber beim gedanken, menschen zu
opfern, muss eine grenze sein, die nicht überschritten werden
darf. dazu hat kein mensch ein recht. da hilft auch keine
gegenüberstellung von 300 passagieren mit zig tausenden
fußballfans. das darf nicht geschehen.
nicht anders verhällt es sich mit der todestrafe. wenn jemand
moralische grundsätze mit den füßen tritt, hat ein zweiter jemand,
der diese grundsätze hochhalten soll, nicht das recht, an deren
grundfesten zu rütteln.