Alter

Alter ist relativ.
Ja, es lässt sich zwar in Zahlen gießen, eine Gussform die Zeit zwischen dem aktuellen Tag und dem Tag der Geburt festzuzwängen versucht, aber schon aufgrund der andauernden Veränderung eines der beiden Parameter zum Scheitern verurteilt ist. Das Ergebnis ist ein mehr oder weniger charmanter Zahlenwert, der unabänderlich größer und größer wird und erst dann zu ruhen gedenkt, wenn’s eh schon zu spät ist.
Aber was heißt das schon.
Jahr für Jahr muss man sich auf die Frage, wie alt man den sei, eine neue Zahl merken.
Ein Zahl, die ohne Belang ist.
Hofft man.
Alter hat oft auch was hürdenhaftes, was abgrenzendes. Einmal überwunden, darf man endlich mit dem Fahrrad auf der Straße fahren, Alkohol trinken oder nicht mehr vom Bundesheer eingezogen werden.
Aber Alter lässt sich auch fühlen, leben und genießen.
Manche sind jünger als es in deren Pass steht, andere sind älter als die nüchternen Zahlen.
Die einen wollen nie alt werden, andere können es gar nicht erwarten.
Somancher will jung sein, wenn es dafür schon fast zu spät ist.
Andere waren gar nie jung.
Manche sind jung geblieben, während gleichaltrige alt waren, als Alter noch keine Rolle spielte.
Alter ist das, was man draus macht.
Alter ist relativ egal.



3 Kommentare zu „Alter

  1. @ “Alter ist relativ“
    Mein Großonkel K. musste als Neunzigjähriger ins Altersheim, und auf die Frage wie er sich dort fühle beklagte er sich, dort von lauter alten Krachern um­ge­ben zu sein: obwohl die alle wesentlich jünger waren als er.

    Gefällt 1 Person

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