halber birthday…

… to you, liebe julia.

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vor einem jahr warst du noch unser mückelchen und hast
dich schon ein wenig bemerkbar gemacht. damals war das
für uns schon ein hammer: dass da in dem noch so kleinen
bäuchleinchen ein winziges etwas wächst und wächst und
wächst. mittlerweile sind wir bei stattlichen 62,5cm und einem
gewicht von „das-geht-keinen-was-an“.
danke, für die freude und schlafdezimierten nächte, dein lächeln
und die feuchtfröhlichen badesessions, dein gestrampel und
die autobahnparkplatzkennenlernstilleinlagen, deinen absoluten
muntermacherblick um 3 uhr morgens, deine zahntestreihen auf
unseren fingern, deinen windelwechseltschatschatscha, deine
lachhuster, deine schnullerdrehereien, dein blick, wenn ich morgens
ins büro wegstarte und erst der, wenn ich abends heim komm
und du ums eck lugst – du bist die größte kleine, die es gibt!

was paulus schrieb.

nebenan, beim krassNICK, bin ich auf ein nettes projekt
gestossen, dass den guten robert gernhardt zu ehren ins
leben gerufen wurde. nun, da will ich mal nachschauen,
was denn mein paul so schrieb.
Paulus schrieb an die Komantschen:
„Ihr sollt den Messwein ja nicht panschen.“
Paulus schrieb an die Scientologen:
„Das vom Hubbard – alles gelogen!“
Paulus schrieb an die Esten,
„Wenn euch kalt ist, tragt halt Westen.“
Paulus schrieb an die Letten,
„Jesus loves you ,wetten?“
Paulus schrieb an die Portugiesen:
„Ist die Kirchensteuer schon überwiesen?“
Paulus schrieb an die Araber:
„Vergesst Mohamed, alles Gelabber.“

edit:
und der gute schrieb und schrieb…
Paulus schrieb an die Finnen:
„Schaut mal den Beichtstuhl an, aber von innen!“
Paulus schrieb an die Schweden,
„Wenn ihr so weiter macht, wird’s nix mit Eden!“
Paulus schrieb an die Dänen:
„Vor dem Kreuzzug immer Dehnen!“
Paulus schrieb an die Balten:
„Mir reicht’s, ich sag’s dem Alten!“
Paulus schrieb an die Vandalen:
„Jungs, den Schaden müsst Ihr selber zahlen!“
Paulus schrieb an die Katalanen:
„Ich hörte, ihr tut wieder was planen?“
Paulus schrieb an die Basken:
„Trag im Fasching ihr auch Masken?“
Paulus schrieb an die West-Goten:
„Verschont mir diesmal meinen Boten!“
Paulus schrieb an die Ost-Goten:
„Ins Gulasch kommen welche Schoten?“
Paulus schrieb an die Sumerer:
„Wenn Ihr’s nicht lesen könnt, holt einen Lehrer!“
Paulus schrieb an die Korinthen:
„Die Hostien sind im Tabernakel, links hinten!“

duft-déjà-vu

und nasen haben doch ein erinnerungsvermögen.
sogar ein sehr gutes, wie mir soeben wiederfuhr.
am gang war’s, da schlupfte eine duftmelange
durch meine nasenhöhlen und hatte mich für einen
moment in ihren bann genommen, gefesselt und
irgendwie verwirrt – einen augenblick lang war ich
wo anders. der duft nämlich, wenn ich seinerzeit
morgens in den kindergarten kam, wahrscheinlich
eine mischung aus dem parfüm der kindergartentante,
der frischen luft der glüfteten zimmer, der spielzeuge
und der blumen, der ausdünstungen des linoleumbodens
und der ölheizung, der malfarben und unsrer hauspatschen.
irgendwie schön, so eine unvermittelt angetretene olfaktorsiche
reise in die eigene vergangenheit.

putzwahn.

den bekomm ich gleich. zugegeben, ein
ordentlicher schreibtisch und ich haben
miteinander nix zu tun – da herrscht großes
chaos. immer. ist kein schöner anblick nicht,
aber ich komm mit den papierstapeldünen
gut zurecht und kann ihr hin und her wandern
noch halbwegs beeinflussen, das kuli-mikado
und diverse kleinteile haben keine fixe ordnung
aber gemahnen doch immer an irgendwelche
sternbilder. chaos eben.
aber wenn jemand mein chaos durch sein
chaos ersetzt und das durch einen geputzten
schreibtisch gerechtfertigt glaubt, der hat sich
getäuscht und mich verärgert. was heißt verärgert,
der macht mich wahnsinnig.
putzwahnsinnig.

knarzen

ich mag schöne worte. wie eben knarzen.
wörter, die wie eben jenes, das augen umschmeicheln
und die gehörgänge jubilieren lässt – was ja in diesem
fall ja fast schon ein muss ist, als eines aus der familie
der akkustisches beschreibenden wörter. und das schöne
dran ist ja, dass man sie selten zu lesen bekommt, selten,
aber dann umso mehr freude bereiten, wenn sie gar
unerwartet in einer zeile dem leser entgegen winken
und – endlich gelesen – ein leises erleichtertes seufzen
von sich geben. jaja, auch wörter können eitel sein.