Mit Gleiten zum Sieg – die Freitagstextergewinnerbekanntgabe.

Freitagstexterpokallogo
Der Beweis ist erbracht, um Freitagstexter zu werden, braucht’s kein Überdrübersupeduperfoto aus einer Profispiegelreflexkamera. Nein, eine Plawa Luxo – quasi die Spy-Cam der Nuller-Jahre und bei BloggerInnen hierorts sehr beliebt gebar am 16. Dezember 2003 dieses Foto. Übrigens, der Zebrastreifen existiert nimmer mehr.
Aber zurück in die Zukunft von damals.
Und zum Freitagstexterpokal.
Dieser wandert diesmal zum Kulturflaneur, der sich mit
Zebrastreifen 2.0
Die brandneue Zebrastreifentechnologie macht’s möglich: Blitzartig gleiten die Streifen dahin, wo Fussgänger die Strasse überqueren wollen.

die Austragung des nächsten Freitagstexter einhandelte.
Ich finde übrigens, dass der Kommentar nicht nur freitagstextersiegerwürdig ist, sondern auch zum Patentamt gebracht werden sollt: Ein Zebrastreifen, der dann da ist, wenn ich ihn brauche, das wär’s.
Herzliche Gratulation nochmal und auf Wiedersehen beim Kulturflaneur.

No brother in arms.


There’s so many different worlds
So many different suns
And we have just one world
But we live in different ones

Ich mag die Nummer.
Ich mag die Tränen, die mir der Song raus drückt.
Was ich nicht mag, ist die Wut.
Die Wut, die diese Tränen in mir erzeugen.
Die Wut über die Ohnmacht.
Die Ohnmacht, meiner Tochter nicht erklären zu können,
warum Menschen nicht in Frieden miteinander leben können.
In mir glüht die Wut darüber, das überall das Trennende gesehen wird.
Und nicht das Gemeinsame.
Dass der Egoismus einzelner mit dem Blut anderer genährt wird.
Dass darum Menschen alles was sie haben aufgeben müssen.
Dass sie ungeahnte Strapazen auf sich nehmen.
Und dass ihnen dann das Leben geneidet wird.
Dass Hilfe selektiert wird. Hilfssuchende zurück gewiesen werden.
Das Zäune wieder gebaut werden sollen, wo vor gar nicht allzu langer Zeit
Grenzen niedergerissen wurden.
Grenzen, die dabei waren, sich aufzulösen.
Dabei waren, nur mehr auf dem Papier zu existieren.
Land. Platz zum Leben. Platz zum Begegnen.
Aber jetzt.
Jetzt wird getrennt.
Zäune. Bauliche Maßnahmen. Mauern.
Wir hier. Ihr dort.
Wir. Ihr.
Wir # Ihr
Wir######################################################Ihr
Das Wir zerfällt. Es gibt kein Wir.
Und ich bin wirr.
Sorry.

Freitag ist. Freitagtexter ist.

Freitagstexterlogo
Jetzt ist es schon wieder passiert. In meinem Regal prangt er, der Freitagstexterpokal. Voller Stolz hab ich ihn von „shhhhh“ entgegen genommen. Und dieser Pokal ist es, um dessen Austextung es nun wieder geht. Die Regeln sind dem meisten TeilnehmernInnen altbekannt, den Newbees aber in einem Satz erklärt:
Wer einen Blog hat und nächsten Freitag ebendort diesen Bewerb austragen möchte, der möge hier bis nächsten Dienstag Glockenschlag Mitternacht einen Bildtext als Kommentar zu folgendem Fotodokument verfassen, welchen ich, mit all den anderen Beiträgen bis Mittwoch nächster Woche sichten und in Eigenregie jurieren werde, am besagten Mittwoch hier im Blog – so es der Siegerbeitrag ist – als Siegerbeitrag ausloben werde und die Autorin oder den Autor des gewitzten, lustigsten, sinnreichsten Beitrags die Austragung des nächsten Freitagstextens überantworten.
Zur Befreitagstextung kommt heute ein uraltes Foto aus meinen Händen.
zebrabogen
Nicht besonders groß. Nicht besonders scharf. Nicht besonders farbenfroh.
Aber was brauchen FreitagstexterInnen auch Farben? Ihnen reicht eine Tastatur.
Und in die soll jetzt gehauen werden.

Was ich so auf meinem digitalen Notizzettel herumkugeln hab.

Märzschmerzen
Es war in den Iden des Märzen,
da versuchten alle zu scherzen.
Das versuchte auch er,
für ihn war’s zu schwer.
Er nahm sich’s sehr zu Herzen.
Abwarten und Tee trinken
Es war mal ein Junge aus Wien.
Der ließ seinen Tee zu lang ziehen.
Und zwar jedes Mal –
es war eine Qual.
Und doppelt bitter für ihn.
Am nächsten Tage war er kühn,
ließ‘ den Tee exaktest brüh’n.
Es war ein Genuss,
ganz ohne Verdruss.
Man muss sich halt ein bissl bemüh’n.